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Wenn Bilder Geschichten erzählen

Es gibt sie in allen Formaten und Farben, als Pop-Up Buch und in Sonderform, analog und digital; die Bilderbücher. Sie können mit den unterschiedlichen Illustrationsstilen die verschiedensten Themen auffassen. Kaum ein Thema wurde in einer Bilderbuchgeschichte noch nicht aufgegriffen. Dem Autor sowie dem Illustrator wird hierbei eine ähnliche Aufgabe, wie dem Regisseur eines Filmes zugeteilt. Sie müssen ihre Geschichten planen, um sie passend umsetzen zu können. Einige Bücher haben sogar einen wichtigen, kulturellen Wert, denn sie können zum Beispiel auch von traditionellen Geschichten handeln, die mit Hilfe der Bilderbücher an die nächste Generation weitergeben werden können.

Ein Bild in einem Bilderbuch kann für viele Kinder die erste Begegnung mit einer Welt sein, die sie bis dahin noch nicht kennen gelernt haben. Bilder funktionieren sowohl mit als auch ohne Worte, sie müssen jedoch den Inhalt verständlich wiedergeben. Kinder-  und Bilderbücher können Geschichten erzählen, Neues lehren und beflügeln die grenzenlose Fantasie der Kinder. Das Spannende dabei ist, dass sie dem Kind erlauben, die Bilder und Texte in eigener Geschwindigkeit wahrzunehmen und zu verstehen. Es ist eine Welt, die der Leser jeder Zeit aufblättern und eintauchen kann.

Bilderbücher sind oft von den Idealen ihrer Zeit beeinflusst, jedoch sind ihre Helden unsterblich. Einige Bücher prägen ihre Leser bis ins Erwachsenenalter und haben einen fixen Platz im Bücherregal. Egal ob Pippi Langstrumpf, die die abenteuerlichsten Geschichten erzählt, oder Peter Pan, der seine Leser auf eine Reise ins Nimmerland mitnimmt, manche Geschichten begleiten uns ein Leben lang.

Jedoch wächst mit der zunehmenden Digitalisierung vieler Bücher auch die Sorge um die Existenz des Bilderbuches. Das gute alte Papierbuch bildet die Grundlage der Verlage und Buchhandlungen. Vor allem kleinere Verlage müssen sich gegen die wachsende digitale Konkurrenz durchsetzen, um weiterhin überleben zu können. So müssen sich also die Herausgeber auch auf die digitale Art des Bilderbuches einlassen. Dafür gibt es mittlerweile schon eigene Illustratoren und Künstler beziehungsweise Firmen, die sich auf diese Art der Kinder- und Bilderbuchpublikation spezialisiert haben. In weiterer Folge experimentieren diese auch mit zusätzlichen Effekten, wie Animationen, Sprache und Klängen, um das digitale Bilderbucherlebnis so nahe wie möglich an das analoge zu bringen.

Auch wenn durch die Digitalisierung (eBook, Tablet oder iPad) oder digitalen Innovationen wie dem Tiptoi, das Kinderbuch in einer ganz neuen Form erschienen ist, wird das klassische Kinder- und Bilderbuch weiterhin großräumig vertreten sein, wie das wachsende Interesse an den verschiedenen Buchmessen für Bilderbuchautoren und Illustratoren zeigt. Auch wenn die Zeitung oder der klassische Roman immer mehr durch den eReader und diverse Bildschirme Ersatz findet, so scheint es, dass das digitale Bilderbuch das Analoge nicht gänzlich ersetzten kann. Die digitalen und analogen Formen des Kinderbuches werden also auch in Zukunft nebeneinander existieren.

Klar ist jedoch, Kinder brauchen Bilderbücher, so wie das Theater einen Schauspieler und das Orchester einen Komponisten braucht. Sind wir nicht alle mit unseren Lieblingsbüchern aufgewachsen und können uns noch gut an die Heldengeschichte und Märchensaga erinnern? Welche Bilderbücher sich letztendlich über Generationen in den Zimmern der Kinder wiederfinden, hängt sehr stark von der persönlichen Präferenzen der Kinder ab, und auch davon, wie sie ein Thema in einem Bilderbuch mit ihren persönlichen Erfahrungen verbinden können. Das letzte Wort, oder besser gesagt das letzte Bild, ist also noch nicht gesprochen und gezeichnet.

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