lenagattringer | Die Stadt meines Lebens
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Die Stadt meines Lebens

GRAZ
„Die Stadt meines Lebens“, so wird Graz auf sämtlichen Plakaten beworben. Und das ist sie auch, für mich zumindest.
Mitten im Herzen der grünen Steiermark liegt diese einzigartige Stadt mit ihren vielseitigen Seiten, kann man das so sagen? Oh ja, in diesem Fall auf jeden Fall!
Ich wohne hier schon seit fast 12 Jahren, und bedenke man, dass die Stadt, mit ihren knapp 283.000 Einwohner, nicht zu den größten Städten der Welt zählt, müsste ich ja eigentlich schon alles von Graz kennen, oder? Dachte ich auch… Man lernt hier immer etwas Neues kennen.
Einfach gedankenlos mit dem Fahrrad durch die Straßen zu fahren, wenn der Wind durch die Haare weht, so erkundigt man die Stadt wohl am besten. Genau dort, wo man sonst nicht hinkommt, findet man plötzlich das neu eröffnetes Fahrradcafé, oder ein Geschäft mit tausenden Perlen oder fährt an einem Haus, das gestreift ist wie ein Zebra, vorbei. Eine riesige Bananenpflanze, die in den kühleren Monaten in einer Plastikblase geschützt, auf einem Hausdach wächst? Mitten in der Stadt!
Die schönste Aussicht? Ich dachte immer, die kann man nur vom Schlossberg, inmitten in der Stadt haben. Aber wenn ich auf das Dach meines Elternhauses klettere, sehe ich abends, wie sich die Sonne, in ihren schönsten Farben, von Graz verabschiedet und langsam hinter den Bergen im Westen verschwindet. Ich bin mir sicher, sie freut sich schon auf den nächsten Morgen, wenn sie wieder auf die roten Dächer von Graz scheinen kann.
Wenn die letzten Flugzeuge in Graz gelandet sind, die Lichter der Stadt langsam angehen und der Mond den Platz der Sonne einnimmt, erwacht das Nachtleben von Graz. In den lauen Sommernächten sind die Plätze vor den Restaurants voll mit Menschen und bei einem Abendspaziergang durch die Innenstadt geht man oftmals an jungen Musikern vorbei, die mit ihren Cellos und Violinen die tollsten gratis Konzerte geben und zum Mittanzen auf den Straßen einlädt.
Auf ein Katerfrühstück, nachdem man im „Katze Katze“ die Nacht zum Tag gemacht hat? Am besten ein Croissant und einen italienischen Café auf einem der Bauernmärkte in der Stadt, wo sich der Duft von frischen Basilikum im Sommer und gebratenen Maroni im Winter über den ganzen Marktplatz ausbreitet. An der steirischen Weinbar scheint die Sonne wieder, durch das Glas Weissburgunder. 😉
Einmal im Jahr verwandelt sich die Gegend am anderen Ufer der Mur, in ein Straßenfestival, bei dem man tagsüber gemütlich auf einem Sofa an der Straßenecke Musikern beim Tanzen, Tänzern beim Schminken und geschminkten Kinder beim Spielen zusehen kann. Aber nicht nur das, Veranstaltungen in Graz gibt es laufend, ein Marathon zum Beispiel oder doch Cityradeln? Lange Nächte durch Museen und Kirchen, Abendessen mitten am Hauptplatz an einer der langen Tafeln, quer durch alle Filmgenres beim Diagonalefestival oder im Freiluftkino, in einem der tollen Innenhöfe in der Stadt.
Egal zu welcher Jahreszeit, es ist immer etwas los. Jeder Herbst wird mit dem „Aufsteirern“ willkommen geheißen, im Winter begrüßen einen die vielen Weihnachtsmärkte in der Stadt, im Frühling die vielen Konzerte im Park und der Sommer beginnt mit einem Jazzkonzert im Freien.
In einem meiner Lieblingscafé an der Straße, beobachte ich gerne die Grazer, wie sie ihren Aufgaben des alltäglichen Lebens nachgehen. Und die meisten wirken zufrieden. Genauso wie ich. Dann schwing ich mich auf mein Rad und fahr, wie eine von den vielen Studenten hier, zur Uni.
Auch wenn ich noch nicht sagen kann, in welche Stadt mich die Wege in Zukunft führen werden, freue ich mich immer wieder auf den Heimweg, zurück nach Graz.

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